Jubiläums-Serie

Die Skulpturen des Giovanni Giuliani


In Teil 4 der diesjährigen Jubiläums-Serie - anlässlich der grundlegenden Sanierung des GARTENPALAIS vor 20 Jahren - wird der Skulpturenschmuck des italienischen Bildhauers Giovanni Giuliani beleuchtet. Im Rahmen der Renovierung kam auch seinen Arbeiten ein besonderes Augenmerk zu.

 

 

Der Skulpturenschmuck des gesamten Palais, der diversen Nebengebäude und des weitläufigen Gartens geht auf Giovanni Giuliani (1664-1744) zurück. Der aus Oberitalien stammende Bildhauer arbeitete bereits seit 1697 für Johann Adam Andreas I. an den Skulpturen des STADTPALAIS und schuf neben großen Vasen auch die beiden monumentalen Sandsteinfiguren der Kleopatra und des Tanzenden Fauns, die im gartenseitigen Teil der Sala Terrena in Nischen aufgestellt wurden.

 

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Tanzender Faun & Kleopatra aus Sandstein, 1707

 

 

Reinigung und Neufassung


Einst besaßen das Palais wie der Garten eine umfangreichere Skulpturenausstattung des italienischen Bildhauers. Heute ist sie fast zur Gänze verloren. Von den Gartenskulpturen haben sich nur noch einige Vasen und zwei monumentale Statuen erhalten. Auf den Vorgebäuden wurden die Originale Giulianis schon vor Jahrzehnten durch Kopien ersetzt. Die Vasen und Skulpturen im Garten litten unter extrem starker Versalzung und weitestgehender Zerstörung der Oberflächen. Sie waren ursprünglich mit einer Stuckolustroschicht glatt überzogen, eine Fassung, die kostbaren Marmor vortäuschen sollte. Hier mussten von den Bildhauern nach der notwendigen Entsalzung alle fehlenden Teile sorgfältig ergänzt werden, bevor die Öl-Farbfassung aufgebracht werden konnte.


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Zwei bedeutende Skulpturen Giovanni Giulianis für die Sala Terrena, nach Vorbildern Soldanis im Auftrag des Fürsten Johann Adam Andreas I. angefertigt, waren ebenfalls verschwunden und sind nunmehr wieder in das Palais zurückgekehrt. Bei den Skulpturen fehlten mehrere Einzelteile, die nach Fotos wiederhergestellt worden sind. Auch hier entschied man sich auf Grund der starken Versalzung, eine Ölfassung wiederherzustellen, die im Übrigen auch dem Originalzustand entspricht. Die Vasen Giulianis im Inneren wiesen ähnliche Probleme auf. Hier waren es vor allem Formverluste in den aufgebrachten Ornamenten, die ergänzt werden mussten.


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Dieser Beitrag ist Teil der diesjährigen "Jubiläums-Serie", die sich der Renovierung des GARTENPALAIS Liechtenstein widmet. Die Renovierung fand zwischen 2000 und 2004 statt; ihr Abschluss jährt sich damit heuer zum zwanzigsten Mal. Sie können die Serie hier im News-Bereich oder über unseren Newsletter verfolgen.

 





SONDERFÜHRUNG


"Jubiläum im GARTENPALAIS"

20 Jahre Rückkehr der Fürstlichen Sammlungen nach Wien


Bereits im 19. Jahrhundert war das GARTENPALAIS Liechtenstein eines der ersten Museen in Wien, in dem die Kunstsammlung der Fürsten einem interessierten Publikum zugänglich gemacht wurde. Diese Tradition wurde 2004 nach der Restaurierung des Palais wieder aufgegriffen, nachdem die Sammlungen 1938 nach Vaduz transferiert und beinahe 70 Jahre lang nicht in Wien präsentiert wurden.


Erfahren Sie im Zuge dieser Sonderführungen mehr zum Verbleib der Sammlungen und der Nutzung des GARTENPALAIS während und nach dem zweiten Weltkrieg, sowie der Revitalisierung des Areals von 2000 bis 2004.


60 Minuten | Anmeldung erforderlich | Einzelticketpreis EUR 24,-
ausgewählte Termine | ausschließlich auf Deutsch



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