10-jähriges Jubiläum des STADTPALAIS 


Fünf Jahre wurde das STADTPALAIS aufwendig renoviert. Seit nun genau 10 Jahren erstrahlt das Palais nun in altem Glanz und ist für Veranstaltungen zugänglich. Einblicke in eine umfangreiche Restaurierung und Denkmalpflege auf höchstem Niveau.

 

 

„Es war uns ein großes Anliegen, das STADTPALAIS, das seit 1694 in Besitz unserer Familie ist, zu renovieren. Ich sehe es auch als eine gewisse Verpflichtung, es für die Nachwelt zu erhalten. Das Palais wurde in aufwendigster Detailarbeit an moderne Standards angepasst, der historische Charme jedoch perfekt erhalten. Jetzt freuen wir uns, das Haus für wunderschöne Veranstaltungen zu vermieten und mit Führungen wieder zum Leben zu erwecken“, erzählt der Bauherr, S.D. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein, nach der Renovierung.

 

Das STADTPALAIS hatte sich vor Beginn der Sanierungsarbeiten 2008 durch Setzungen und Kriegsschäden, die nur oberflächlich behoben worden waren, in derart schlechtem statischen Zustand befunden, dass zuerst ein Stahlskelett als Stütze eingezogen werden musste. Erst im weiteren Verlauf konnten die restauratorischen Arbeiten, bei denen der Einsatz authentischer Materialien und der originalen Bautechnik im Vordergrund standen, beginnen: So wurden zum Beispiel die weltberühmten Thonetböden – dort, wo sie schadhaft waren – in minutiöser Handarbeit intarsiert. Um die restaurierten Böden dauerhaft zu erhalten, wurden sie in den Veranstaltungsbereichen mit einer Nachbildung abgedeckt. Dazu wurden die prachtvollen Muster der Böden quadratmeterweise abfotografiert, farblich abgestimmt und auf Holzplatten gedruckt. Ein ähnlich aufwendiges Unterfangen: Für die Nachwebung einzelner Seidenbespannungen wurde die Adaptierung eines Webstuhls, der über 20.000 Kettfäden verarbeitet, veranlasst. Die hohen Ansprüche bei der Restaurierung erklären auch den großen Personaleinsatz während der Sanierungsarbeiten: „200 bis 250 Personen waren im Schnitt pro Tag auf der Baustelle, an Spitzentagen bis zu 500.“, erläuterte Architekt Prof. Manfred Wehdorn im Rahmen der damaligen Umgestaltung.

 

Die Revitalisierung des STADTPALAIS Liechtenstein war eine der umfangreichsten Restaurierungen nach wissenschaftlich-denkmalpflegerischen Grundsätzen der letzten Jahre in Wien. Die Restaurierung unterstreicht im Besonderen den Alterswert: So erfolgten etwa Neuvergoldungen nur dort, wo Ergänzungen durchgeführt werden mussten, sonst wurde die rund 170 Jahre alte Vergoldung nur gereinigt. Insgesamt wurden 1,5 Kilogramm Blattgold (rund 150.000 Stück) verwendet und in rund 54.000 Arbeitsstunden per Hand aufgetragen.





FACTS & FIGURES ZUR DENKMALPFLEGE UND RESTAURIERUNG


 etwa 150.000 Stück Blatt Blattgold mit einem Gesamtgewicht von rund 1,5 kg Gold
rund 54.000 Arbeitsstunden Restaurierung der Vergoldung
Restaurierung und Instandsetzung von rund 880 m² Intarsienparkett und 1.850 m² Tafelparkett
Restaurierung von 4 großen Bronzelustern und 20 Kristalllustern
Bestückung der Luster mit 1.200 Stück LED-Kerzen

 

 

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Bild
Sebastian Burziwal


Beitrag veröffentlicht:
30. April 2023

 

 

 

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